Elisabeth Brommer-Kern M.A. Coaching & Training +41 79 570 03 43 +49 176 228 34 228

Nachhaltig denken und handeln

Impulse für eine nachhaltige Entwicklung und Sustainable Awareness im Büroalltag

Nachhaltig denken und handeln reiht in unregelmässigen Abständen Betrachtungen zu Fragen der nachhaltigen Entwicklung aneinander, liefert Denkanstösse, weist auf Widersprüchliches hin und erwartet auch Widerspruch bzw. Diskussion. Uns geht es darum, Menschen anzuregen eine "Sustainable Awareness" zu entwickeln, um ihr Handeln in Einklang mit den Forderungen der Agenda 2030 und der nachhaltigen Entwicklung zu bringen. Es geht nicht um die grossen Aktionen, sondern um die kleinen Schritte im Arbeitsalltag.

Immer wieder sonntags …

nutze ich die Gelegenheit, um ins Grüne zu fahren, natürlich so oft wie möglich klimabewusst. Ich bin also mit meinem Gravel-Bike (ohne E-Antrieb!) um 6 Uhr losgefahren, von Kreuzlingen am schönen Bodensee auf die Schwägalp im Appenzell. Es ist immerhin ein nettes Training von 114 km für den Hin- und Rückweg und insgesamt stolzen 1500 Höhenmetern. Während ich mich so den Berg hinaufstrampelte, zischten an mir die E-Bikes vorbei, auch gut, besser das als gar nicht bewegen, dachte ich. Dann kamen viele Autos, manche mit lautem Geröhre, man muss den Hirschen im Appenzell zeigen, was man hat... Und schliesslich rauschten jede Menge Motorradfahrer* an mir vorbei. Während man mit dem Fahrrad den Tag entschleunigt, bleibt Zeit, um über einiges nachzudenken, auch über Nachhaltigkeit und wie man die Menschen besser erreicht.

SDGs?

Zwei Tage zuvor fragte mich auf meiner Zugfahrt zur Arbeit nach Zürich ein Mann mittleren Alters: "Was sind denn SDGs?" Ich sah ihn erstaunt an, gut angezogen und, wie er mir zuvor zu verstehen gegeben hatte, als Manager tätig. Wir führten ein interessantes Gespräch und jetzt kennt er grob gesagt, auch die SDGs, die 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030.

Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen...

Ein anderer Manager, mit dem ich vor ein paar Wochen über Nachhaltigkeit in Bezug auf Geschäftsreisen diskutierte, sprach sich für die totale Reduktion von Reisen aus. Das würde Kosten und CO2 sparen. Als ich ihn darauf aufmerksam machte, dass dann aber der sozialen Dimension von Nachhaltigkeit keine Gerechtigkeit widerführe und die Menschen sich regelrecht nach Präsenzveranstaltungen sehnen, blickte er mich erstaunt an. Gesundheit, Wohlfühlen, alles soziale Aspekte haben auch einen Einfluss auf die Produktivität von Business-Meetings und Business-Events.

Von sozialen Netzwerken lernen

Ich bin in verschiedenen sozialen Netzwerken unterwegs. Wenn man sich mal für bestimmte Themen schon aus beruflichen Gründen interessiert, bekommt man immer mehr Ahnung und erhält neue Erkenntnisse. In den Communities werden Vorträge über Nachhaltigkeit und nachhaltige Kommunikation gehalten, Einladungen zu Events kommen auf und ein Post jagt den anderen. Wissen wird geteilt, Experten unterhalten sich auf Podiumsdiskussionen mit Experten. Also, ganz eigentlich, jeder müsste doch über die SDGs Bescheid wissen, oder? Weitgefehlt, wie meine persönlichen Erfahrungen und auch diese Studie zeigen.

Auf der Schwägalp angekommen ...

schlürfe ich dann schweissgebadet im Restaurant meinen Café Latte. Ich überlegte, dass es doch eine gute Aktion wäre, die Motorrad-Biker alle mal zu fragen, ob sie die SDGs kennten und ob sie meinten, der Ausflug auf die Schwägalp wäre ökologisch richtig sinnvoll…

Ich habe nicht gefragt. Die Menschen sahen alle so glücklich aus und entspannt. Endlich wieder zusammen sein, sich treffen, das Leben geniessen. Und selbst das Service-Personal im Restaurant wirkte zufrieden, dass wieder Gäste da waren (think global, act local).

Als ich neulich einen Vortrag über nachhaltige Business-Meetings und -events sprach, fragte mich eine Teilnehmerin, ob man nicht auf jegliches persönliches Treffen verzichten sollte.

Natürlich nicht. Solange wir leben, emittieren wir CO2. Menschen wollen sich treffen, Feste feiern, am Wochenende Ausflüge ins Grüne unternehmen und unbedingt auch Spass haben. Wer bei Nachhaltigkeit immer nur an CO2 denkt, denkt nicht weit genug. Die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung tragen in ausgewogener Weise zu einer Ausgewogenheit der drei Dimensionen, der wirtschaftlichen, der sozialen und der ökologischen, bei.

Nur wenn wir die Menschen mitnehmen, können wir sie bewegen, sich zu ändern. Viele kennen die Agenda 2030 und die SDGs noch nicht oder noch zu wenig. Einseitige Verbote, ein Autofahrverbot oder die Kantine einfach per Dekret von oben vegetarisch auszurichten, wird Menschen nicht motivieren. Es braucht also mehr Aufklärung.

Wo fangen wir an?

In unserer täglichen Arbeit könnten wir beginnen, Business-Meetings und -Events nachhaltig zu planen und zu organisieren. Sie sind erfolgreich, wenn sie auch ein Erlebnis durch die persönliche Begegnung schaffen. Wie viele von uns nehmen wöchentlich an Meetings und Events teil und bedenken Nachhaltigkeitsaspekte bei der Anreise, beim Catering, der Hotelauswahl oder in der Administration? Ausserdem können wir jeden Bereich unserer Arbeitsstätte im Büro in der Firma oder bei der Arbeit Zuhause Aufmerksamkeit schenken und prüfen, was wir im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung tun könnten. Wie heisst es so schön, "der Letzte löscht das Licht aus", aber der Monitor wird meist übersehen. Mit kleinen Schritten anfangen und gemeinsam etwas Grosses bewirken.

Durch ein Green Nudging könnten wir Impulse setzen, unsere Aufmerksamkeit gegenüber Nachhaltigkeit schulen und Sustainable Awareness entwickeln. Wer macht mit? Walk the talk.

Übrigens, was machen Sie am nächsten Sonntag?

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

*Aus Gründen der Lesbarkeit verwenden wir das generische Maskulinum. Wir meinen immer alle Geschlechter, männlich, weiblich, divers (mwd).

Zur Autorin. Elisabeth Brommer-Kern arbeitete nach ihren Studien in Basel und Oldenburg in Deutschland und der Schweiz in den Bereichen Administration, Organisation und Wissensmanagement für globale Teams und ist freiberuflich als Beraterin und Dozentin tätig. Über eine Projektarbeit zum Thema Sustainable Eventmanagement ergab sich der Kontakt zu Prof. Dr Ulrich Holzbaur, Hochschule Aalen, Deutschland. Aus der virtuellen Diskussion heraus entstand die Idee den Quick Guide Nachhaltige Business-Meetings und -Events zu schreiben. Der Springer-Verlag, mit Dank an Imke Sander, veröffentlicht das Buch voraussichtlich im November 2021.

Kontakt: ebk@sjpdevelopment.ch / www.sjpdevelopment.ch

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 4 und 5?